Atomkraft, Hopi und Hunde
Laika und Freunde erzählen über Wissenschaft
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Atomkraft

Liebe Leserinnen und Leser,

Zehn Jahre ist es her, dass am 11. März 2011 das Tōhoku-Erdbeben die Küste Japans verwüstete. Das Beben und der darauf folgende Tsunami zerstörten Straßen, Brücken, Häuser und ganze Städte, fast 20.000 Menschen starben dabei. Auf einer Länge von 400 Kilometern verschoben sich die Platten der Erdkruste um sieben Meter allein in der Höhe und siebenundzwanzig Meter in der Ebene. Die japanische Hauptinsel verlagerte sich um 2,4 Meter nach Osten (EDAC, Universität Weimar). Die gewaltige Menge freigesetzter Energie macht das Beben zum stärksten jemals in Japan gemessenen.

Viele Menschen in Deutschland verbinden den Tag jedoch vor allem mit dem Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi. Die Süddeutsche Zeitung zum Beispiel erkundet am Jahrestag "Warum die Atomenergie an Bedeutung verliert" und auch im Video des Spiegels geht es vor allem um den Kraftwerksunfall. Andere suggerieren gar, das Reaktorunglück selbst hätte die vielen Opfer gefordert, wie Ludger Wess von den Salonkolumnisten bei Medien und PolitikerInnen beobachtet hat. Und das alles, obwohl die Folgen der Strahlung vergleichsweise gering sind, wie in einer dpa-Meldung (Zeit) nachzulesen ist.

In Deutschland entschied die damalige CDU/CSU-FDP Regierung unter Angela Merkel kurz nach der Katastrophe, ihre erst wenige Monate zuvor selbst beschlossene Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke wieder rückgängig zu machen und aus der Kernkraft langfristig doch auszusteigen. Die Ökobilanz der Kernkraft von Abbau bis Entsorgung ist zwar umstritten, aber die Emission von Treibhausgasen ist gering, vor allem im Vergleich zur Kohle. Ein Drittel des weltweit erzeugten Stromes kommt aus Kohle und die Reserven "können aus geologischer Sicht den erkennbaren Bedarf ... für viele Jahrzehnte decken" (BGR). Da ist "Wind löst Kohle in Deutschland als wichtigster Energieträger ab" (heise) dann doch eine beruhigende Nachricht.

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Energieträger in Deutschland von 1990 bis 2020.

Weitere Meldungen

Vor einiger Zeit schrieben wir über Bartgeier und über die fehlende antibakterielle Wirkung ihrer Ockerbemalung. Die Federn jener Studie kamen aus den Pyrenäen. Nun sollen die Tiere auch in Bayern wieder angesiedelt werden (Spektrum) .

Zwei Bilder eines Bartgeiers, jeweils der Kopf mit Hals. Die weißen Federn auf dem linken Bild sind vom Ocker rostbraun gefärbt. Rechts ein Tier aus dem Moskauer Zoo, in dem offensichtlich kein Ockerbad zur Verfügung steht. Das Federkleid ist ungefärbt.

In unserem ersten Querverweis präsentierten wir unter anderem die älteste Hose der Welt. Der älteste bekannte Teppich ist mit 2400 Jahren nicht ganz so alt, dafür aber bunt gefärbt. Kürzlich zeigten WissenschaftlerInnen, dass fermentierte Wolle für die anhaltende Leuchtkraft der Farben verantwortlich ist (wissenschaft.de).

Unser jüngster Querverweis präsentiert faszinierende Holzfiguren der Hopi.

Fragen, Anregungen oder Kommentare sind herzlich willkommen und erreichen uns am einfachsten als Antwort-Mail auf den Newsletter.

Niko Komin

 

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